Spieltag 9 – 07.04.2019
Saisonfinale – Die Schäfchen ins Trockene gebracht
Das Präludium
Ein Spieltag gegen Höchstadt hat stets seinen eigenen Flair, denn das Team lässt sich im Vorfeld am wenigsten einschätzen. Zum einen hat Höchstadt auf Grund der exzellenten Jugendarbeit immer das eine oder andere Jungtalent im Einsatz, zum anderen sind in den Reihen auch sehr viele „alte Hasen“, die es alle verstehen, mit den 32 Steinen auf dem Schachbrett umzugehen.
In der Vergangenheit gab es Siege und Niederlagen und so richtig lässt sich einfach nicht voraussagen, wie ein Wettkampf gegen Höchstadt ausgeht. Umso wichtiger war es, dass Strullendorf mit einer der derzeit stärksten Aufstellungen an den Start gehen konnte; denn um sich in der Klasse halten zu können, musste in jedem Fall gepunktet werden.
Die Ouvertüre
Der mentale Vorteil der schnellen Siege – darüber könnte man selbst ein eigenes Buch verfassen. In jedem Fall hatte Strullendorf diesen Vorteil diesmal voll auf seiner Seite. Mit einem Kantersieg sorgte Günter Hofmann für die Führung der Heimelf. Und schon bald konnte auch Josef Both auf Brett 1 nachlegen. Josefs Gegner entschied sich früh für die lange Rochade und startete den Angriff auf Josefs Königsflügel. Der aber behielt seinen König im Zentrum und setzte sofort alles daran, Gegenspiel auf die weiße Rochadestellung zu starten.
Mit dem Gewinn der wichtigen a-Linie und Aufbrechen der weißen Verteidigung entschied Josef das Spiel schnell für die Concordia. Und auch an Brett 5 ging der Punkt an Strullendorf. Robert Schmidts Gegner setzte am Königsflügel und im Zentrum zum Bauernsturm an, ließ dabei aber den eigenen König unrochiert im Zentrum stehen. Als Robert schließlich aus gesicherter Stellung heraus die Linien öffnete, stand der weiße König ziemlich ungeschützt im Kreuzfeuer. Mit einem schnellen Figurenverlust und in ziemlicher Bedrängnis gab der Höchstadter schnell auf und Strullendorf ging mit 3 – 0 in Führung.
Piano
Still und heimlich endeten die nächsten Partien alle mit einem Remis. Zuerst remisierten Herbert Adler und Bernhard Nüsslein gegen die beiden Routiniers auf Brett 3 und 4 der Höchstadter. Die Stellungen waren ausgeglichen, es gab für keinen einen rechten Vorteil. Die beiden Unentschieden kamen aber der Concordia mehr zu Gute, da der so erzielte Punkt sowohl das Mannschaftsremis als auch den Klassenerhalt sicherte.
Als auch Thomas Larisch auf Brett 8 nun von seinem Gegner ein Remisangebot erhielt, schaute er zwar noch kurz in die Stellung, nahm dieses schließlich zum 4,5 zu 1,5 und zum Mannschaftssieg an. Angesichts des nun bereits entschiedenen Wettkampfes einigte sich auch Ingo Bartelt auf Brett 7 mit seinem Gegner auf ein Unentschieden.
Das grande Finale
Es blieb trotzdem noch spannend, denn an Brett 2 lieferte sich Schachfreund Alfred Götzel aus Höchstadt ein spannendes Duell mit Harald Schulze. Harald baute immer wieder Druck und Fesselungen auf, doch Götzel verstand es, zäh und geschickt zu verteidigen. Als er seinerseits jedoch zum Angriff überging und diesen mit einem Springereinschlag und Bauerngewinn eröffnete, zeigte Harald mit nur wenigen Konterzügen, dass dies genau der falsche Plan gewesen war. Durch die Öffnung der Stellung kamen Haralds Figuren schnell und wuchtig zur Wirkung und der schwarze König zappelte unrettbar im Mattnetz. Mit 6-2 konnte Strullendorf an diesem letzten Spieltag der Saison den Sieg einfahren.
Abgesang
Eine spannende Saison war zu Ende. Letztlich mussten 4 Mannschaften aus der Bezirksliga West den Weg in die Kreisklassen antreten. Mit einem 4. Platz beendete die Concordia wieder in der Spitzengruppe der Liga die Spielserie. Vielleicht konnte nicht jeder all seine Erwartungen erfüllen, doch unterm Strich können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Und so ganz nebenbei war Strullendorf in dieser Spielserie ein wenig der „Meistermacher“, da wir dem Zweitplatzierten aus Hollfeld/Memmelsdorf die einzige Saisonniederlage beibrachten und somit Burgkunstadt noch einen geruhsamen letzten Spieltag bescherten.
Nach der Saison ist vor der Saison. In der nächsten Serie sind nicht nur zwei starke Absteiger aus der Bezirksoberliga mit von der Partie, mit Ebern (vorausgesetzt man verzichtet nicht auf den Aufstieg) kommt auch von unten eine Mannschaft aus dem Kreis Bamberg, die immer wieder für eine Überraschung gut ist. Es ist abzusehen, dass es im nächsten Jahr schwieriger sein dürfte in der Liga zu bestehen, aber – die Leber wächst mit ihren Aufgaben. Na denn Prost!!
Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf