Concordia Schach

Spieltag 5 – 19.01.2020

Willkommen im Neuen Jahr -  so kann es weitergehen

Eine Sensation war es nicht, eine Überraschung schon…

Gegen die spielstarke Mannschaft vom Schachclub Bamberg III gleich zwei Leistungsträger aus der Stammacht ersetzen zu müssen, das war schon ein kleiner Schock noch vor Beginn des Wettkampfs. Geplant war das Fehlen unseres Schachfreundes Schulze auf Brett 2, völlig überraschend kam der Ausfall von Schachfreund Nüsslein auf Brett 3. Auch wenn der Schachclub Bamberg ebenfalls mit einigen Ersatzleuten antrat, hatten die Bamberger noch einen Wertungsdurchschnitt, der mehr als 50 Punkte vor Strullendorf lag.

Den Punktereigen eröffnete für Strullendorf Thomas Larisch. Seinen deutlich stärkeren Gegner setzte er von Beginn an mächtig unter Druck. Dabei profitierte er davon, dass der Bamberger Baldszuhn es versäumte, seine Figuren zu entwickeln. Mit deutlich aktiverem Spiel brachte Thomas seinen Gegenspieler an dessen unterentwickeltem Damenflügel so in Bedrängnis, dass der Spieler der Gäste schon bald fehlzog und einen Springer einstellte. Danach stellte er das Ziehen ganz ein und Strullendorf konnte den ersten Punkt „beklagen“. 1:0

Wenig später jedoch glichen die Gäste aus. Manfred Köhler kam schlecht aus der Eröffnung, musste bereits nach wenigen Zügen einen Bauernverlust beklagen und konnte gegen das Bamberger Nachwuchstalent auf Brett 7 einfach nicht ausgleichen. Alle Versuche, die Partie einigermaßen vernünftig abzuwickeln, erwiesen sich als fruchtlos und Bamberg kam zum Ausgleich. 1:1
Ein Blick auf Brett 3 ließ die meisten der Strullendorf ebenfalls erschaudern.

Robert Schmidt sah sich in einer recht offenen Königsstellung einem massiven Angriff des Schachfreunds Dr. Gehlert ausgesetzt, der in dem Spiel eindeutig die Initiative besaß. Roberts Strategie war allerdings darauf ausgelegt, dass sein Gegner nur Dame und Springer für den Angriff hatte. Jedes Hinzuziehen einer weiteren Figur hätte bedeutet, dass die Initiative zu Schwarz wechseln würde, denn auch der weiße König stand alles andere als sicher. Als Gehlert den Springer schließlich gegen einen Turm abtauschte, setzte Robert zum Gegenspiel an. In extremer Zeitnot schaffte der Bamberger es gerade noch, sich in eine Zugwiederholung zu retten, da er mit einer drohenden Opfervariante doch noch Roberts König zu Fall zu bringen drohte. Beide Kontrahenten waren mit dem Unentschieden zufrieden und für die Beobachter war es allemal eine spannende Partie gewesen… 1,5:1,5

Am Spitzenbrett konnte Bamberg ebenfalls nicht gewinnen. Zwar glaubte Michael Spiegel mit einem Opfer zum Erfolg zu kommen, doch Josef Both ließ sich durch den Angriff nicht ins Boxhorn jagen. Er berechnete die Abwicklung genauer, gewann die Figur und schaffte es, seinen Vorteil zu behaupten. Im weiteren Verlauf war es eine Mischung aus Technik und Routine, mit denen Josef seine Partie zum Gewinn für die Hausherren abwickeln konnte. 2,5 : 1,5

Zwei „Altmeister“ duellierten sich an Brett 8. Helmut Dallheimer führte die weißen Steine gegen Arno Lembke. Mit einem gewonnen Mehrbauern konnte er den Bamberger Routinier so unter Druck setzen, dass dieser nur mit Materialeinsatz den ungestümen Bauern aufhalten konnte. Die altbewährte Grundlinienschwäche seines Gegenübers nutze Helmut in einem druckvollen Endspiel schließlich zum Figurengewinn und brachte Strullendorf damit einen Punkt näher an den Mannschaftssieg. 3,5 : 1,5

Für den vierten Sieg sorgte Herbert Adler an Brett 2. Sein Gegner Krisin spielte zwar auf Angriff, entblößte dabei aber zusehens seinen eigenen König. Im richtigen Moment tauschte Herbert die Dame und nahm damit den Schwung aus der schwarzen Attacke. Selbst die a-Linie behauptend drang der Strullendorfer mit seinen Türmen in die gegnerische Stellung ein, führte in aller Ruhe seinen König nach und nutzte seinen Vorteil in einem technisch gut geführten Endspiel aus. Eine Punktlandung zum 4,5-Erfolg für die Mannschaft aus Strullendorf.

Da war es zu verschmerzen, dass Schachfreund Hofmann sich dem Altmeister Kudlich geschlagen geben musste. Der Bamberger Spieler erarbeitete sich im Mittelspiel einen Freibauern, den er mit all seiner Erfahrung zur Dame führen konnte. Auch die Versuche eines effektiven Gegenspiels am anderen Flügel bleiben für Günter erfolglos. 4,5:2,5.

Tapfer wehrte sich auch Ingo Bartelt gegen das nominelle Brett 1 von Schachclub Bamberg 4, der als Ersatzmann auf Brett 5 eingesetzt war. Bdier hatte am Damenflügel zwei gefährliche Freibauern und es war abzusehen, dass Ingo nur das Remis würde halten können, wenn er dieser Bauern Herr werden würde. Leider gelang ihm dieses auf Dauer nicht. Mit jedem Figurenabtausch wurde die Stellung somit aussichtloser, so dass Ingo sich letztlich geschlagen geben musste. 4,5:3,5

„Knapp war’s aber schön war’s“ –so das Motto nach dem erkämpften Sieg gegen den Rivalen aus Bamberg. Mit diesem Ergebnis konnte Strullendorf mit den Domstädtern gleichziehen, teilt man sich doch punkt- und brettpunktgleich nun den dritten Tabellenplatz, wobei die Concordia den Vorteil hat, dass sie gegen die beiden Spitzenteams der Liga schon gespielt hat.

Des fängt ja gut an, des Jahr…

Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf

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