Spieltag 6 – 02.02.2020
Geh, wart‘ amoal – die Schachfreunde aus Tettau zu Gast in Strullendorf
Am 6. Dezember warteten wir auf den Nikolaus, an Heilig Abend warteten wir auf’s Christkind, im Januar warteten wir auf Schnee und am 02. Februar warteten wir auf den Zug – nein, nicht auf den ICE, auf den wartet Strullendorf ja schon mehr als 25 Jahre. So viel Zeit blieb uns dann auch wieder nicht. Doch abwarten und der Reihe nach…
Der Sieg gegen die dritte Mannschaft des Schachclubs Bamberg hatte uns richtig beflügelt und so wollten wir auch gegen Tettau den dritten Tabellenplatz behaupten. Es wurde ein spannendes und ausgeglichenes Match auf Augenhöhe.
Die ersten Punkte wurden an Brett 3 vergeben. Herbert Adler trennte sich von seinem Gegner in einer ausgeglichenen Stellung mit einem Handschlag zum Unentschieden. Wenig später folgte auch Josef Both an Brett 1 diesem Beispiel, hatte er doch mit der Nummer 1 aus Thüringen einen Gegner mit deutlich mehr DWZ vor sich. Der allerdings sah nach einigem Figurenabtausch auch keinen Weg, die Partie für sich zu entscheiden.
Einen vollen Punkt erkämpfte Harald Schulze an Brett 2. Im Mittelspiel konnte er einen Freibauern bis auf die siebte Reihe vorschieben. Nach geschicktem Figurenmanöver schnitt Harald nicht nur die Figur, die das Einzugsfeld besetzt hielt von der Deckungsfigur ab, er drohte neben Figurengewinn auch das Umwandlungsfeld dauerhaft unter seine Kontrolle zu bringen. Angesichts des nicht mehr zu verhindernden Figurenverlust`s, gab der Tettauer Schachfreund schließlich auf.
Beim Stande von 2:1 gaben die Schachfreund aus Tettau das Heft des Handels vollends aus der Hand. Sowohl Brett 3 als auch Brett 4 boten gleichzeitig Remis. Günter Hofmann und Robert Schmidt nahmen dies wohlwollend zur Kenntnis und nun begann für beide die Zeit des Wartens.
Helmut Dallheimer hatte an Brett 8 bereits einen deutlichen Vorteil. Sein Gegner schaffte es einfach nicht, die Figuren zu entwickeln und stand schon auf Verlust. Auch auf Brett 7 sah es zu diesem Zeitpunkt gut aus, hatte Thomas Larisch doch bereits einen Bauern Vorsprung. Eins und eins das macht vier, und einen im Sinn, das wäre der Gewinn!!
Unklar war noch die Stellung von Ingo Bartelt auf Brett 6, ausgeglichen, ohne dass einer der Spieler einen klaren Vorteil für sich verbuchen konnte.
Und so warteten Günter und Robert, bis endlich der Vorsprung für Strullendorf soweit angewachsen war, dass sie mit dem sicheren doppelten Remis den Sack zumachen konnten.
Wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Die Gefahr ist eher, sich in Variantenberechnungen zu verlieren, die eindeutig nichts bringen und dem Spiel nicht unbedingt eine positive Wendung geben würden. Aber so einfach rumsitzen und warten? Oder im Spiellokal herumtigern? Oder an den anderen Brettern zuschauen – immer ein Auge auf die Stellung an den anderen Tischen und ein Auge auf der tickenden Zeitbombe Uhr?
Das Ende zog sich, aber das Warten wurde belohnt. Zwar konnte Thomas seinen Mehrbauern nicht behaupten und musste schließlich zum Remis abwickeln, (2,5-1,5) doch zeichnete sich an Brett 8 ein überlegener Sieg von Helmut ab. Kiebitze sehen immer mehr und auch schnellere Gewinnwege, doch spielte Helmut nach seinem festem Plan das Spiel weiter und zog es konsequent durch.
Inzwischen nahm Günter das Remisgebot an (3:2) und schließlich einigte sich auch Ingo auf Brett 7 auf ein Unentschieden. Mit nur noch 3 Minuten auf der Uhr reichte nun auch Robert nach 90 Minuten Wartens seinem Gegner zum 4:3 die Hand. Da Helmut sein Spiel sicher nach Hause brachte, konnte sich die Concordia über den 5:3 –Sieg freuen.
Das Warten hatte sich doch dann wirklich gelohnt…
Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf